News
Sommer, Sonne, Labyrinthzeit!

Anwendungsorientierte Lehre ist eine der großen Stärken unserer Fakultät. Hier entsteht ein Labyrinth aus Hanf, Mais und Sonnenblumen.
20/06/2023
Dieses Realprojekt erfolgt in Zusammenarbeit mit der Familie Ernst in Utting, die einen Bio-Bauernhof, einen Klettergarten in Form eines Piratenschiffes, ein kleines Weingut und eben dieses Labyrinth betreiben.
Seit 24 Jahren existiert das Labyrinth in Utting und seit 21 Jahren ist die Fakultät für Geoinformation dabei! Für unsere Studierenden ist es eine besondere Gelegenheit, ihr Wissen und Können aus dem Studium auch praktisch zeigen zu können.
Die kreativen Vorschläge des Motivs kommen hierbei stets von der Familie Ernst. Immer mit dem Bezug auf ein Jubiläum, eine besondere Veranstaltung oder ein anderes wichtiges Thema in diesem Jahr. Im letzten Jahr gab es eine Karte der Welt mit der Friedenstaube von Picasso. Ansonsten gab es schon die Maus, ein Piratenschiff, Neuschwanstein und Biene Maja... einfach mal auf www.exornamentis.de vorbeischauen. In diesem Jahr ist es das 100-jährige Jubiläum von Disney, das mit einem Motiv von Minnie und Mickey Mouse gefeiert wird. Wir hoffen auf ein großes Fest!
Doch wie bekommt man jetzt solche ausgefallenen Motive auf den Acker? Durch die nicht unerhebliche Genauigkeitsanforderung von ca. 3 Zentimeter muss man schon einiges aufbieten. Zuerst wird das gezeichnete Bild mit der Flurkarte (Karte mit Grenzen und Grenzmarkierungen) verschmolzen und georeferenziert, d.h. jedes Bildpixel bekommt eine Koordinate. Damit entsprechen die Koordinaten im Bild genau den Koordinaten auf dem Feld. Mittels einer hochgenauen GNSS-Messung übertragen wir diese Koordinaten anschließend auf das Feld. Eine GNSS-Messung ist ein spezielles Vermessungsverfahren, bei dem amerikanische (GPS), russische (Glonass) und europäische (Gallileo) Navigationssatelliten genutzt werden. Um nicht jedes Pixel einzeln übertragen zu müssen, haben wir ein eine eigene Methode. Doch das soll unser kleines Geheimnis bleiben.
Groß ist hierbei die Verantwortung. Fehler während der Vorbereitung und der Vermessung können das Labyrinth unbrauchbar machen. Nach Ende der Vermessung sieht man ja nicht, ob alles geklappt hat. Erst ein Drohnenflug oder andere Luftbilder zeigen das Ergebnis. Und dann ist die Befriedigung unbeschreiblich groß und man ist stolz dabei gewesen zu sein.
Dieses Jahr hat uns auch das Wetter mitgespielt. Erst zu viel Regen, eine Aussaat war nicht möglich, dann gab es während der Vermessungsarbeiten Sonne satt. Ein trockener harter Boden machte das Übertragen des Motivs hierbei nicht gerade leicht. Doch durch die hervorragende Versorgung mit Kaffee, Brezen, Getränken und Sonnencreme durch Familie Ernst lief aber alles wie am Schnürchen.
Der wichtigste Faktor sind dabei unsere Studierenden. Ohne ihren Einsatz und ihre genaue Arbeit wäre das Labyrinth in dieser Qualität nicht durchführbar. Dafür vielen Dank. Und auch ein Sohn der Familie Ernst hat dieses Jahr während seiner Schulferien kräftig mitgeholfen.
Nach der Fertigstellung des Motivs gab es auch dieses Jahr wieder eine deftige Brotzeit auf dem Bauernhof. Dabei konnte auch der neue Jahrgang des hauseigenen Weins probiert werden. Schon mal ein großes Fest für den Gaumen!
Geplanter Saisonstart: 19.7.2023