Abschlussarbeit

Dorfgemeinschaftshäuser als Beitrag zur ländlichen Resilienz: Eine Analyse des Potenzials, der Erfolgsfaktoren und der Wirkung in bayerischen Dörfern

Thematische Karte
Potenzialkarte für Dorfgemeinschaftshäuser in besiedelten Gebieten Bayerns (Abbildung: Thomas Röhrl, Geobasisdaten: GeoBasis-DE / BKG 2024; MapTiler; OpenStreetMap Mitwirkende)

Details

Extern/e Autor:in
Thomas Röhrl
Extern/e Betreuer:in
Klaus Siebenhandl
Intern/e Betreuer:in
Prof. Dr. Wilfried Hagg
Abschluss
Master
Studiengang
Geomatik
Jahr
2024
Fakultät
Fakultät für Geoinformation
Status
abgeschlossen

Zu den Zielen dieser Arbeit zählt zum einen die Untersuchung des örtlichen Potenzials von Dorfgemeinschaftshäusern im ganzen Bundesland Bayern. Zum anderen werden bestehende Einrichtungen untersucht, um deren tatsächliche Wirkung, Nutzungshäufigkeit, Herausforderungen, Verbesserungsvorschläge und Erfolgsfaktoren zu ermitteln. Daraus wird abgeleitet, inwieweit diese Gebäude ihren Zweck der Förderung der ländlichen Resilienz erfüllen und ob diese weiterhin errichtet werden sollten.

Für die erste Zielsetzung der Potenzialanalyse wird eine räumliche Multikriterienanalyse durchgeführt. Dazu werden neun Kriterien zu Herausforderungen in ländlichen Räumen festgelegt, die durch Dorfgemeinschaftshäuser mit multifunktionalen Ansätzen prinzipiell angegangen werden können. Die Auswahl basiert dabei auf einer Literaturrecherche und drei Experteninterviews.

Für die weiteren Ziele wird eine Umfrage unter Kommunen durchgeführt, die ein Dorfgemeinschaftshaus, welches durch das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern gefördert wurde, in ihrem Verwaltungsgebiet haben.

Die Ergebnisse der Potenzialanalyse zeigen deutliche Unterschiede zwischen Städten und ländlichen Räumen auf. Die Ermittlung eines Potenzialwertes als Orientierungsgröße, ab dem Dorfgemeinschaftshäuser tendenziell als sinnvoll anzusehen sind, ermöglicht eine erste Einschätzung des örtlichen Potenzials, ersetzt aber keine Bedarfsanalyse vor Ort.

Die Umfrage zeigt eine positive Wirkung der Dorfgemeinschaftshäuser auf die ländliche Resilienz. Dabei erfahren bei den untersuchten Objekten vor allem der soziale Bereich und die Siedlungsentwicklung eine Verbesserung. Die für die gleichwertigen Lebensverhältnisse ebenfalls relevanten Versorgungsdienstleistungen spielen bisher in Dorfgemeinschaftshäusern eine untergeordnete Rolle. Zur Aufwertung des Beitrags zur ländlichen Resilienz wären diese Einrichtungen zukünftig eine sinnvolle Ergänzung.

Durch die getätigten Analysen wird allgemein geschlussfolgert, dass Dorfgemeinschaftshäuser einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der ländlichen Resilienz und zur Förderung gleichwertiger Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land leisten. Um ihr volles Potenzial auszuschöpfen, müssen jedoch vielfältigere Angebote integriert und die bestehenden Herausforderungen der Einrichtungen angegangen werden.

Abbildungen

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