Abschlussarbeit

Einsatz eines GIS zum Katastrophenrisikomanagement am Beispiel eines Hochwasserereignisses

Karte
Berechnung der Abflusskanäle mittels SAGA Terrain Analysis Tool (Abbildung: Lisa Niggl; Hintergrundkarte: OpenStreetMap)

Details

Extern/e Autor:in
Lisa Niggl
Intern/e Betreuer:in
Prof. Dr. Sebastian Briechle
Abschluss
Master
Studiengang
Geomatik
Jahr
2025
Fakultät
Fakultät für Geoinformation
Status
abgeschlossen
Themengruppe
Photogrammetrie_Fernerkundung

Die Masterarbeit von Lisa Niggl untersucht die Einsatzmöglichkeiten eines Geoinformationssystems (GIS) im Katastrophenrisikomanagement (DRM) am Beispiel eines Hochwasserereignisses. Dabei werden die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von GIS beleuchtet, bestehende Herausforderungen identifiziert und Entwicklungspotentiale für eine noch effektivere Nutzung relevanter Geodaten aufgezeigt.

Die Arbeit betont die enorme Effizienzsteigerung durch den Einsatz von GIS im DRM, da diese Systeme die Erfassung, Verarbeitung und Visualisierung umfangreicher Geodaten ermöglichen und eine Grundlage für datenbasierte Entscheidungen bilden. Insbesondere die Verknüpfung der Lage mit einem räumlichen Bezug und die Modellierung beteiligter Akteure führen zu einer klaren, visuellen Strukturierung, die gezielte und ressourcenabhängige Entscheidungen oder Simulationen potenzieller Katastrophen erlaubt.

Ein wichtiger Aspekt ist die Diskussion der Nutzbarkeit und Effektivität von GIS-Anwendungen in verschiedenen Einsatzbereichen des DRM, von der Früherkennung und Bewertung potentieller Gefahren bis hin zur Kartierung von Einsatzgebieten und Ressourcen. Anhand von Beispielen wird demonstriert, wie GIS bei der schnellen Bewertung von Gefahrenlagen entscheidende Unterstützung leisten kann. Zudem wird die Bedeutung von GIS für die Erstellung von Gefahrenkartierungen und die Optimierung von Resilienzstrategien hervorgehoben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Restriktionen von GIS-Anwendungen im DRM, einschließlich technischer, organisatorischer, rechtlicher und ressourcenbezogener Herausforderungen. Im Bereich der technischen Herausforderungen werden Aspekte wie Hardware, Software, Netzwerkverbindungen, Datenverfügbarkeit und -qualität sowie Interoperabilität und Standardisierung diskutiert. Organisatorische Hürden werden im Kontext mangelnder Koordination und Kommunikation zwischen verschiedenen Akteuren beleuchtet. Bei den rechtlichen Herausforderungen stehen insbesondere der Datenschutz und die IT-Sicherheit im Fokus. Schließlich werden ressourcenbezogene Herausforderungen im Hinblick auf finanzielle Mittel und qualifiziertes Personal erörtert.

Abschließend werden die Entwicklungspotentiale von GIS im DRM untersucht, wobei technologische Fortschritte wie die zunehmende Verfügbarkeit von OpenData, die Weiterentwicklung intuitiver Interfaces und die verbesserte Interoperabilität hervorgehoben werden. Die Integration von Künstlicher Intelligenz zur Analyse von Geodaten und die Verknüpfung mit Smart Cities und digitalen Zwillingen bieten zukünftig enorme Möglichkeiten für eine proaktive Risikobewertung und -kommunikation. Eine SWOT-Analyse zeigt zusammenfassend, welche Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen die Einbindung von GIS im Katastrophenrisikomanagement hat.

Die Ergebnisse unterstreichen die zentrale Rolle von GIS im modernen Katastrophenrisikomanagement und zeigen, dass deren Potential durch gezielte Investitionen in Infrastruktur, Ausbildung und interbehördliche Zusammenarbeit weiter ausgeschöpft werden kann. Die Masterarbeit liefert wertvolle Erkenntnisse für Behörden, Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und die breite Öffentlichkeit im Umgang mit Katastrophengefahren, insbesondere im Hinblick auf Hochwasserereignisse.

Abbildungen 2 - 4

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