Abschlussarbeit
Effiziente Routenplanung mit Contraction Hierarchies
Details
- Extern/e Autor:in
- Daniel Holzner
- Intern/e Betreuer:in
- Prof. Dr. Thomas Abmayr
- Abschluss
- Bachelor
- Studiengang
- Geoinformatik und Navigation
- Jahr
- 2023
- Fakultät
- Fakultät für Geoinformation
- Status
- abgeschlossen
- Themengruppe
- Navigation
Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem grundlegenden Problem der Graphentheorie: der Berechnung kürzester Wege zwischen zwei Knoten in einem Graphen. Ein praktisches Anwendungsgebiet hierfür ist die Routenplanung in Straßennetzen, bei der das Ziel darin besteht, die zeitlich kürzeste Route zwischen zwei Orten zu ermitteln. Obwohl klassische Algorithmen wie Dijkstra oder A⋆ in der Lage sind, diese Aufgabe zu bewältigen, stoßen sie bei großen Graphen mit Millionen von Knoten und Kanten an ihre Grenzen, was ihre Einsatzmöglichkeiten beispielsweise in Echtzeit-Navigation und standortbasierten Diensten einschränkt.
Mit der Methode der Contraction Hierarchies, erstmals von Geisberger et al. vorgestellt, können diese Einschränkungen überwunden werden. Hierbei wird der Graph zunächst in einer einmaligen Vorberechnungsphase durch Hinzufügen von Abkürzungskanten mit zusätzlichen Informationen erweitert. Diese Abkürzungskanten werden dann während der Suchphase ausgenutzt, um die Suche zu beschleunigen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, anhand einer konkreten Implementierung dieser Technik zu zeigen, wie die Berechnung kürzester Wege in Straßennetzen beschleunigt werden kann. Dabei sollen die Ergebnisse auch mit konventionellen Techniken wie Dijkstra oder A* verglichen werden.
Die Implementierung wurde in der Programmiersprache Rust umgesetzt und ist als Bibliothek verfügbar. Die Laufzeitanalyse zeigt eine deutliche Verbesserung der Ausführungsgeschwindigkeit im Vergleich zu Dijkstra und A⋆. Alle Messungen wurden mit realen Straßendaten des OpenData-Projekts OpenStreetMap durchgeführt. In großen Straßennetzen, vergleichbar mit der Größe Deutschlands (10 Mio. Knoten und 22 Mio. Kanten), können Wegberechnungen über großen Entfernungen durch Nutzung von CHs in weniger als einer Millisekunde durchgeführt werden, was einen Verbesserungsfaktor von mehr als 1000 gegenüber den Standardverfahren ergibt.