Plattensammlung am Audimax
Im östlichen Eingangsbereich des Campus Karlstraße befindet sich an der Rückwand des Großen Hörsaals eine Sammlung von 44 Gesteinsmustern aus Beständen der Fakultät für Architektur und der Geologischen Sammlung.
I. Granite
Tiefengesteine (Plutonite) entstehen, wenn Magma in die unteren Bereiche der Erdkruste eindringt und dort, in mehreren Kilometern Tiefe, erstarrt. Durch die langsame Kristallisation wachsen große, mit bloßem Auge sichtbare, Minerale. Durch den hohen Druck in der Tiefe entstehen keine Hohlräume, sondern sehr kompakte und verwitterungsbeständige Massengesteine, die häufig als Bau- oder Pflastersteine benutzt werden.
Beschreibung der einzelnen Platten
Tranas-Granit | |
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Handelsname | TRANAS |
Oberfläche | poliert |
Herkunft | Tranas, Schweden |
Alter | Oberkarbon |
Das mittel- bis grobkörnige Gestein besteht zu etwa 85 % aus roten Alkalifeldspäten, die ihre Färbung wiederum feinstverteiltem Hämatit (ein Eisenoxid) verdanken.
Tranas-Granit wird als Massivstein vielfach im Innen- und Außenbau verwendet sowie für Denkmäler und Grabsteine eingesetzt.
Verwendungsbeispiele:
Fassade im Tal 22 (Pfeifen Huber)
Grabmal Oskar Freiherr Unterrichter von Rechtenthal im Alten Nördlichen Friedhof (48° 9` 11.912`` N, 11° 34` 6.619`` E )
Gertelbach-Granit | |
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Handelsname | GERTELBACH |
Oberfläche | poliert |
Herkunft | Bühlertal, Schwarzwald |
Alter | Oberkarbon |
Das harte und widerstandsfähige Gestein bildet im Bühlertal Granitklippen aus, die als Kletterfelsen genutzt werden. Außerdem ist es für die Geländestufe verantwortlich, über die sich die Gertelbach-Wasserfälle stürzen.
Durch das typische, rechtwinklige Kluftnetz im Granit entstehen sowohl die einzelnen Kaskaden der Wasserfälle als auch die Wollsackform der Gesteinsblöcke.
Bühlertal-Granit erreicht Mächtigkeiten von 300 m und wird im Steinbruch durch Spaltbohrlochsprengungen gewonnen.
Verwendungsbeispiel:
Herzog-Heinrich-Str. 1 (Tunesisches Konsulat)
Kösseine-Granit | |
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Handelsname | KÖSSEINE |
Oberfläche | geschliffen |
Herkunft | Schurbach, Fichtelgebirge |
Alter | Oberkarbon |
Das Gestein hat einen auffälligen Blaustich, der durch seltene Mikroklin-Feldspäte verursacht wird.
Der Kösseine-Granit ist der einzige blaue bis blaugraue Granit, der derzeit in Europa gebrochen wird.
Verwendungsbeispiele:
Moses-Brunnen, München
Deutsche Bank, Frankfurt
Börse, Zürich
Epprechtstein-Granit | |
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Handelsname | EPPRECHTSTEIN |
Oberfläche | poliert |
Herkunft | Kirchenlamitz, Fichtelgebirge |
Alter | Oberkarbon |
Mit dem beginnenden Eisenbahnbau in Deutschland entwickelte sich die Granitindustrie im Fichtelgebirge. Für den Bau von Brücken und Mauern wurden Werksteine gebraucht, für den Gleisbau benötigte man Schotter; so entstanden zahlreiche Steinbrüche am Epprechtstein. Bereits 1897 beschäftigten fünf Kirchenlamitzer Steinmetzbetriebe rund 450 Arbeiter.
Verwendungsbeispiele:
Fassade Isartorplatz 1
Löwenhöhle in Hellabrunn
Burg Epprechtstein
Zusammensetzung
Die quantitativ wichtigsten Minerale sind Quarz (Q), Alkalifeldspat (A) und Plagioklas (P), nach ihrem Mengenverhältnis werden Plutonite mit Hilfe von QAP-Diagrammen untergliedert (siehe Abbildung).
Der bekannteste Vertreter ist der Granit, er weist einen mittleren Quarzanteil (20-60%) auf und enthält mehr Alkalifeldspat als Plagioklas.