Plattensammlung am Audimax
Im östlichen Eingangsbereich des Campus Karlstraße befindet sich an der Rückwand des Großen Hörsaals eine Sammlung von 44 Gesteinsmustern aus Beständen der Fakultät für Architektur und der Geologischen Sammlung.
VII Sedimentite
Neben der Korngröße Sand (Sandsteine, Gruppe VI) gibt es sowohl feinere (Tonstein, Schluffstein) als auch gröbere klastische Sedimentgesteine. Letztere bestehen aus Kies (Korndurchmesser 2 mm bis 6,3 cm) und werden als Konglomerat bezeichnet, wenn die einzelnen Partikel rund sind und als Brekzie, wenn sie aus kantigen Bruchstücken bestehen.
Die beiden unteren Gesteine sind terrestrische biogene Sedimentite. Das bedeutet, dass sie mit Hilfe von Lebewesen an Land gebildet wurden. Es handelt sich um Ausfällungen von Kalk aus Süßwasser, die durch CO2-Aufnahme von Pflanzen begünstigt werden. Lockere Konkretionen werden als Kalktuff, dichter gepackte als Travertin bezeichnet.
Beschreibung der einzelnen Platten
Konglomerat | |
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Handelsname | nicht existent |
Oberfläche | geschliffen |
Herkunft | Isartal |
Alter | Pleistozän |
Ein wichtiges Gestein für München, das in Bayern als Nagelfluh bezeichnet wird. Es ist das einzige Festgestein in der Münchener Schotterebene, wo die Kiesablagerungen der Mindel- und Riß-Kaltzeit durch Ausfällungen kalkhaltiger Sickerwasser miteinander verbacken wurden.
Es wurde in Steinbrüchen, z.B. bei Deisenhofen, abgebaut und vor allem vor 1800 in der Münchener Altstadt verbaut, wo es die vierthäufigste Gruppe der verwendeten Natursteine darstellt.
Brekzie | |
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Handelsname | SCHWARZENSEE ROT |
Oberfläche | poliert |
Herkunft | Österreich |
Alter | Jura |
Die durch Mangane und Eisenoxide lebhaft gefärbter Kalkbrekzie stammt aus dem Salzkammergut, wo sie bis heute abgebaut wird.
Kalktuff | |
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Handelsname | POLLING |
Oberfläche | geschliffen |
Herkunft | Oberbayern |
Alter | Pleistozän |
Das gezeigte Beispiel ist ein Süßwasserkalkstein, der bei Weilheim abgebaut wird. Es handelt sich um den einzigen heute noch in Betrieb befindlichen Kalktuffabbau in Bayern. Kalktuffe sind im bayerischen Alpenvorland weit verbreitet und wurden früher an zahlreichen Stellen abgebaut. Wegen der geringen Transportwege wurde das Gestein viel in der Münchener Altstadt verbaut.
Verwendungsbeispiel:
Gebäudesockel der Polizeihauptwache München, Löwengrube 3
Travertin | |
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Handelsname | ROMANO CLASSICO |
Oberfläche | geschliffen |
Herkunft | Bagni di Tivoli, Italien |
Alter | Quartär |
Dieser dichte Süßwasserkalkstein wurde seit der Antike für zahlreiche Bauwerke in Rom und in anderen italienischen Städten verwendet. Heutzutage wird er in zahlreiche Länder weltweit exportiert.
Verwendungsbeispiele:
Kolonnaden am Petersplatz, Rom
Trevi-Brunnen, Rom
Fassade Auswärtiges Amt, Berlin
mehrere Fassaden in der Augustenstraße, z.B. 26 und 93