Plattensammlung am Audimax
Im östlichen Eingangsbereich des Campus Karlstraße befindet sich an der Rückwand des Großen Hörsaals eine Sammlung von 44 Gesteinsmustern aus Beständen der Fakultät für Architektur und der Geologischen Sammlung.
III Tonalite und Diorite
Die beiden oberen Muster sind Tonalite. Der Name stammt vom Erstfundort, dem Tonale-Pass im Adamello-Gebiet, Südtirol. Benannt wurde das Gestein 1864 vom deutschen Mineralogen und Geologen Gerhard vom Rath.
Die beiden unteren Steinplatten sind Diorite. Sie stammen aus Fürstenstein im Bayerischen Wald und haben eine unterschiedliche Oberflächenbearbeitung erfahren:
Der linke Diorit ist „gestockt“. Das bedeutet, dass er mit einem Stockhammer bearbeitet wurde. Dadurch können rutschsichere Oberflächen erzeugt werden.
Der rechte Diorit ist geschliffen. Dies wurde früher unter hartem Körpereinsatz manuell mithilfe von Schleifsteinen bewerkstelligt, heute erledigen dies moderne Steinschleifmaschinen mit mineralischen Schleifkörnern oder Diamanten.
Zusammensetzung
Tonalit enthält noch mehr Plagioklas als Granit (Gruppe I) und Granodiorit (Gruppe II) und ist im QAPF-Diagramm (Erklärung in Gruppe I) ganz rechts verortet. Mit der Erhöhung des Volumenanteils von Plagioklas nimmt auch der Gehalt an dunklen Gemengteilen zu.
Diorit besitzt weniger Quarz (< 10%) als Tonalit und besteht fast ausschließlich aus Plagioklas, weshalb er im QAP-Diagramm ganz in der rechten Ecke zu finden ist.